Van Tour – Sommer 2021

Eigentlich wollten wir für vier Wochen nach Schweden reisen, doch eben … Corona: Planänderung, Kürzung der Ferien auf zwei Wochen und zusätzliche Ferien eingeben im Herbst. Vielleicht klappt es im September, die Schwedenreise nachzuholen.

Nun aber zu den aktuellen Ferien, Start am Fronleichnam Donnerstag 3. Juni. Die Campingplatz-Auswahl ist sehr beschränkt, die Plätze vieler Kantone sind bereits ausgebucht, der Grund war dann auf den Plätzen ersichtlich – die Deutschen dürfen unser Land bereits bereisen, wir aber nicht in die umliegenden Länder ausweichen. Diverse träge, bürokratische und schlicht unfähige Bundesämter (und deren Vorsteher!) haben dies zu verantworten, als Schweizer fühlen wir uns diskriminiert, mehr möchten wir zu diesem Thema nicht schreiben.

Unser erstes Ziel ist Thusis, wir haben eine Reservation für drei Tage auf dem TCS Campingplatz «Viamala». Die Baustelle bzw. der X-Kilometer lange Stau bei Weesen hat uns dann motiviert, den Weg über unseren Heimatort Glarus-Nord (Filzbach genau genommen) zu fahren. In Filzbach haben haben wir uns für einen Mittagshalt im Römerturm entschieden – etwas kleines Essen. Wir haben ein Clubsandwich mit Pommes geteilt, ein Rivella und Espresso dazu getrunken. Mein erstes Auswärts-Essen seit meiner OP im Dezember 2020, da ich durch die Gastrektomie nur noch kleine Portionen essen kann (darf) war es auch ein Versuch mit dem «Auswärtsessen» und es hat ganz gut geklappt. Leichte Krämpfe die aber gut zu ertragen waren – ich habe wohl etwas zu schnell gegessen.

Walensee Sicht von Filzbach

Vor der Anfahrt zum Campingplatz noch ein kleiner Abstecher zum Landwasserviadukt in Filisur, im richtigen Moment die Zug-Querung festhalten und unter dem Viadukt eine lokal hergestellte «Glace» geniessen – mhhh mega fein und stimmiger Ferienstart! So nun endgültig den Campingplatz anfahren.

Die uns zugeteilte Parzelle ist sehr stimmig. Sie bot Schatten auf der hinteren Seite des Van und Sonne auf der Vorderen. Der Camping-Platz ist sehr gut geführt, sauber und sowohl für Ferien wie Kurzaufenthalte geeignet. Ein tolles Restaurant und ein kleiner Laden ergänzen das Angebot. Einkauf dann mit den e-Bikes in Thusis, die mitgeführte Satteltasche hat sich als Ladewunder bewiesen und nebst den Lebensmitteln auch Platz für Bier und Wein geboten. Zwei «versteckte, ausklappbare» Seitentaschen bieten Platz für je drei bis vier ½ Liter Weinflaschen und / oder Bierdosen. Der Deckel der Tasche lässt sich um ca. 5-7 cm. anheben.

Leider hat das Wetter ab Samstag nicht mehr mitgespielt – nicht gemäss den Prognosen 🙁 welche inzwischen recht düster sind. So fahren wir einen Tag früher als geplant wieder ab. Im Wallis ist gutes Wetter angesagt. Doch erneut unser Dilemma, viele der Plätze im Rhonetal sind für die Nacht von Samstag 5.6. auf Sonntag 6.6. ausgebucht. Nach langer Online-Recherche wurden wir fündig in Martigny.

Der beste Weg von Thusis ins Wallis führt über Domat-Ems, Flims, Laax, Disentis, Oberalppass, Andermatt und dann über die Furka. Der Furkapass hat noch Wintersperre, also den Van zum ersten Mal verladen. Breite, Höhe und auch Länge des Van passen gut, 27.- sind ganz ok für Auto und zwei Personen. Kurz vor dem Verladen hat uns noch ein Unwetter mit Hagel getroffen. Wir sind froh, dass nur kleine Hagelkörner gefallen sind, der Van blieb unbeschadet. Die Fahrt durch das Rhonetal war dann eher unspektakulär, doch positiv das Wetter, welches sich von Stunde zu Stunde von der besseren Seite gezeigt hat.

Der TCS Campingplatz in Martigny – der übrigens mehr als ins Alter gekommen ist, speziell die Sanitäranlagen betreffend – ist ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch des römischen Amphitheater, der Altstadt oder dem Barryland (St. Bernhard Museum).

Für die kommenden zwei Nächte vom 6.6. bis 8.6. haben wir auf dem Camping Geschina in Brig eine Parzelle reserviert. Ein Familien betriebener Campingplatz der keine Parzellierung hat – und es funktioniert, jeder muss etwas Rücksicht nehmen. Shopping in Brig um meine XL und L T-Shirts in M und teilweise S auszutauschen. Auch hier hat das Wetter nicht gemäss Prognose mitgespielt, in der zweiten Nacht kurz vor 2 Uhr musste ich während eines Gewitters die Markise reparieren, eine gebrochene Niete hat die Stütze geknickt und mit lautem Knall zu Fall gebracht. Ein Stück stabile Zeltschnur hat dann guten Ersatz für den Rest der noch kurzen Nacht geleistet. Am Morgen Frühstück im McDonalds und im Bau&Hobby Reparaturmaterial für die Markise besorgen.

Abgesehen von der letzten Nacht schlafen wir beide sehr gut im Van, der mit dem Froli Bettsystem ersetzte Lattenrost wird nicht vermisst. Einzig der eingestellte Luftdruck der Räder (5 Bar oder mehr) muss ich noch in den Griff kriegen, der Van fährt extrem hart über Schlaglöcher. Hierfür habe ich eine App lizenziert und einen OBD Adapter gekauft. Es fehlt noch der «gelbe Adapter Nummer 3» (für den Ducato) damit ich die TPMS (Tire Pressure Control) Einstellungen anpassen kann. Gemäss Malibu (in der Anleitung) reicht mit den montierten Michelin-Reifen ein Reifendruck von 3.5 resp. 3.75 Bar für die zwei Achsen. Wir werden 3.75 einstellen und mit 4 Bar testen. Gemäss Berichten von Ducato-Piloten soll sich der Fahrkomfort deutlich verbessern.

Der Trip geht weiter über den Nufenenpass, Val Vigezzo (I), Cento Valli (CH) nach Locarno auf den Delta. Parzelle Nummer 325 im – aus unserer Sicht – schönsten Bereich des Platzes. Das Wetter zeigt sich inzwischen von der besten Seite, so bleiben wir dann auch für fünf Nächte (Dienstag 8.6. bis Sonntag 13.6.). An unseren zwei Hochzeitstagen (Zivil / Kirchlich) haben wir uns im «Restorante Campeggio Delta» fein bekochen lassen. Velotouren der Maggia entlang mit Besuch der «Flaniermeilen» von Ascona, und Locarno und des Piazza Grande in Locarno an einem lokalen Markttag, Fahrt den Hang rauf zur Madonna del Sasso – ohne eBike unvorstellbar ;-), Baden im Delta der Maggia und natürlich einfach die wohlverdienten Ferien geniessen. Coole Tage :-).

Weiterfahrt am Sonntag, noch kurz in eine Waschstrasse, der Van ist extrem schmutzig von den Unwettern die wir gekreuzt haben. Danach über den San Bernardino durch den Kanton Graubünden, durch Lichtenstein zum Alpencamping Nenzing in Österreich. Auf Terrassenstufe 6 Parzelle 5 dürfen wir die Sicht ins Tal und zu den umliegenden Bergen geniessen. An Ostern 1998 waren wir – noch mit unserem ersten Wohnwagen – das letzte Mal auf diesem tollen Campingplatz. Es wurde viel investiert, die Pool-Landschaft ist cool, die Sanitärgebäude sauber und grosszügig. Dessert und Essen im Restaurant sind mega fein, Preis-Leistung stimmt. Auch hier sind wir sehr froh um die eBikes, Einkauf in Nenzing, fast 3km pro Weg, teilweise sehr steil. Bei der Raiffeisenkasse haben wir noch je eine Rolle 50 Cent, 1 Euro und 2 Euro Münzen gewechselt – es gibt Stellplätze in DE welche mit Münzen gefüttert werden möchten. Also Vorrat für die kommenden Trips ;-). Vier Nächte mit bester Luftqualität auf gut 600M Höhe – super Schlaf, entsprechende Erholung. Inzwischen haben wir unser Covid Zertifikat erhalten und die App aktiviert. Als zweifach geimpfte mit Zertifikat geht alles etwas schneller – in den Restaurants oder beim registrieren bei Campingplätzen.

Alpencamping Nenzing – Blick von unserer „Terrasse“

Am Donnerstag 17.6. geht es dann weiter nach Deutschland – Gutshof Camping Badhütten ca. 10 Km. ausserhalb von Tettnang. Eine tolle Badelandschaft, gute, saubere Sanitär-Einrichtungen, grosszügige Parzellen und ein Restaurant mit Biergarten (und mit Glace-Stand – mhhh). Wir hätten 2-3 Van’s auf unserer Parzelle parkieren können, sie war echt gross. Die heissesten drei Tage unserer Reise, wir sind mit den Campingmöbeln dem Schatten rund um unseren Van gefolgt, haben die Badelandschaft genutzt, im schönen Biergarten Eisbecher genossen und mit den Bikes die nähere Umgebung erkundet. Ein toller Ferienschluss, ruhige Heimfahrt, Camper ausräumen und rüsten für die kommende Reise. Sechs Campingplätze, einige Hundert Kilometer Fahrt, vier Länder, den 31. Hochzeitstag gefeiert, diverse Auswärtsessen genossen, Belohnung mit tollem Wetter – alles in Allem «simply» SUPER FERIEN welche wieder einmal zu schnell vorüber waren :-).

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