Schweden 2021 – Teil 1

Hej! Samstag, 28.8.2021: Heute in einer Woche startet unsere Reise an den Polarkreis in Schweden – Anreise aus der Schweiz durch Deutschland, Fähre am 7.9. von Travemünde nach Trelleborg, dann der Ostküste entlang bis nach Nordschweden. Das Material für eine Nordreise im September ist im Keller bereit, der Van wird ab kommenden Mittwoch beladen, am Freitag geht es dann noch kurz auf die Waage – sicher ist sicher. Da wir täglich weiterfahren, bleiben die Bikes zu Hause.

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, Reservationen haben wir lediglich für die Fähre, den Camping vor der Überfahrt und den Camping nach der Überfahrt („late arrival“).

Sollten wir unterwegs Internet finden ;-), so werden wir den Blog updaten. Das Roaming-Kontingent von Swisscom ist eher knapp für vier Wochen: Wir führen eine SIM mit, welche vertraglich 40GB (Europa) pro Monat inkludiert hat. Der bestellte Falcon 3302 WLAN Router mit Langstrecken-Antenne wird uns mit den „entfernten“ gratis WLAN verbinden. Reichweite bei guten Konditionen bis 5KM. So nun sind wir gespannt, wie unsere Reise wird und ob das Wetter auch „der Bestellung“ entspricht. Also bis bald wieder auf diesem Kanal 😉

Samstag 4.9.2021, nach Ladenschluss von western-wear.ch geht die lang ersehnte Reise endlich los. Unser Plan nicht ganz 300KM zu fahren und bei später Ankunft auf dem ersten Campingplatz in Deutschland «Camping Albtal» in Waldbronn zu übernachten. Diesen Platz haben wir reserviert da «late arrival», wir wollten sicherstellen, noch reinzukommen ;-). Um 20h30 sind wir dann angekommen, der Platzwart war gut gelaunt. Wir durften den Platz wählen, haben keine Elektrizität «gekauft» und waren sehr schnell eingerichtet. Noch etwas kleines zwischen die Zähne, ein Glas Wein (oder zwei?) und ab in die Heia. Spezielles: Das Restaurant (die Gartenterrasse) war voll, was für die Qualität sprechen müsste. Weiter war es den «Touris» nicht erlaubt, den Bereich der Saisoncamper zu betreten – haben wir so das erste Mal gesehen.

Sonntag 5.9.2021 Weiterfahrt zum Campingplatz Bergmühle in Holle, längere Strecke als ursprünglich geplant, immer wieder Staus auf den Deutschen Autobahnen und alle aus unerklärlichen Gründen. Wir haben einen Stellplatz auf der Wiese unterhalb des Empfangs und Sanitär-Gebäude, auch heute wieder freie Wahl. Diesmal ist Power inklusive, also haben wir angeschlossen. Das Nachtessen nach der langen Fahrt haben wir im Camping Restaurant genossen, auch hier war voll – an einem Sonntag. Menu: Salatteller mit Feta und Jägerschnitzel mit viel Champignons – wir haben geteilt.

Montag 6.9.2021 Weiterfahrt zum Hafen auf den Camping Travemünde (Durchgangscamping). Ein grosser Platz, Einrichtung ist sauber und gepflegt, die Parzellen sind von der Grösse passend und der vorderen Reihen mit Pflanzen parzelliert. Da wir relativ früh angekommen sind, haben wir die Sonnenstore rausgedreht und das «Zvieri» vor dem Van genossen. Apéro dann beim «Pick Nick» auf dem Platz und das Nachtessen beim Italiener auch auf dem Platz. Pizza mit Mozzarella, Salami und Schinken und ein Salat Caprese – war alles sehr fein.

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  • Durch Deutschland

Dienstag 7.9.2021 Nun geht unsere Reise eigentlich wirklich los, denn das Ziel ist ja Schweden. Wir sind zeitig zum nahe gelegenen Fährhafen gefahren und haben uns orientiert. Das CheckIn haben wir am Vorabend mit dem Handy gemacht, also nur noch den Barcode am Automaten der TT-Line präsentieren und schon kommen unsere Tickets raus «Please drive to: Berth:7, Lane 15». Diese berechtigen uns auf der Fähre dann auch die bezahlten Services zu beziehen: Frühstücksbuffet und Zimmer. Der Magnetstreifen auf dem Ticket ist dann auch der Zimmerschlüssel «Cabin 9043», coole Sache. Unsere Fähre heisst Peter Pan – für die Rückreise haben wir die Nils Holgerson gebucht. Die Fähre hat drei riesige Laderäume für X-Dutzend grosse 40-Tönner und noch einige «kleine» PW’s Camper oder Wohnwagen. Die Fähre ist aus 2001, also 20 Jahre «jung». Der Zustand? Etwas verbraucht, naja bei fast täglich einer Hin- und Überfahrt. Wir haben nebst dem Spielsalon «Happy Vegas» auch den Store besucht. Nach 1-2h Schlaf und einer Dusche in unserer Cabin haben wir dann ein «Zvieri» in der Nelsson Lounge zu uns genommen, Sybille ein Panini (Käse Schinken) und ich eine Gulaschsuppe. Was wir nicht wirklich mitgekriegt haben ist, dass die Fähre von Travemüdne → über Rostock ← nach Trelleborg fährt, das erklärt auch die relativ lange Fahrzeit von ca. 8 ½ h. War trotzdem cool. Nach der Fähre dann Zoll und Grenzkontrolle mit Zertifikatscheck.

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  • Auf der Fähre nach Trelleborg

Unser erster Camping «Tobisvisks» in Schweden ist mit «late arrival» Reservation. Das Couvert mit Karten für die Benutzung der Sanitärgebäude lag im Briefkasten bereit, gute Kommunikation per Email mit allen Details. Auf dem Couvert steht Stellplatz 25H. Wo ist der nur? Ist es Platz 25 im Bereich H? Bereich H finden wir nicht auf der Platzkarte, aber einen Platz 25. Es war dunkel und nach einer zwei Stündigen Autofahrt sind wir auch etwas müde – es war inzwischen kurz vor 22h00. Bei Parzelle 25 angekommen, ist sie etwa bereits besetzt? Naja, es hat ja genügend Platz für uns zwischen Parzellen 25 und 26, also rein hier. Fenster verdunkelt und kurz vor dem Zischen der Bierdose (wohlverdient 😉 ) hat es geklopft. Unser Nachbar: «You can’t stay here!». Oha, ich habe ihm erklärt, dass unsere Parzelle 25 leider bereits besetzt ist, «thats why». Er meinte, es seie seine Parzelle. Wir haben also das Couvert genauer betrachtet und festgestellt, wir haben die schwungvolle Schreibweise des Personals falsch interpretiert. Die H ist eine 4 – wir müssen also auf Parzelle 254. Ich glaube wir haben unseren Nachbarn geweckt, er hat auch nach Klärung und Entschuldigung nicht wirklich in einen freundlichen Modus gewechselt – was soll’s. Für uns eine lustige und wir denken unvergessliche Story. Am Morgen haben wir dann kalt geduscht, Vermutung: defekte Duschen erwischt. Was wir nicht wussten, die Karte müsste mit SEK vorab geladen werden. «Late Arrival» ist also nicht immer einfach …

Mittwoch 8.9.2021 Weiterfahrt nach Kalmar Camping. Auf dem Weg noch ein Abstecher zum Stenshuvud Nationalpark, Besichtigung der drei Spots Södra (Süd), Östra (Osten) und Norra (Nord). Weiterfahrt nach Sölvesborg zur Sölvesborgsbron, einer 760 Meter langen Füssgänger- und Radfahrerbrücke in Sölvesborg. Sie wurde von CNN zu einer der elf spektakulärsten Brücken der Welt ernannt. Auf dem Campingplatz in Kalmar angekommen sehen wir, dass die Rezeption zwischen 14h00 und 10h00 geschlossen hat – wow, coole Arbeitszeiten ;-). Wir sind um 17h00 angekommen, haben dann eine Parzelle belegt und wollten am Morgen die WC Anlage und Dusche benutzen. Das einzige offene WC und Dusche für «late arrivals» war im Servicegebäude C und dieser Raum war die ganze Zeit besetzt. Die vielen anderen Anlagen konnte man nur mit Badge betreten. Wir sind also um 08h30 weitergefahren und haben den Campingplatzbetreibern eine Email zugestellt um unsere «Schulden» überweisen zu können. Bis Dato haben wir nichts gehört … das Konzept müsste der Kalmar Camping noch einmal überdenken, es gäbe mit der Digitalisierung aber auch mit mechanischen Schlüsselfächern gute Möglichkeiten die Kunden bei solche kurzen Anwesenheitszeiten gut zu bedienen.

Stenshuvud Södra

Donnertag 9.9.2021 Am Morgen stand noch ein Besuch von aussen beim Schloss Kalmar auf dem Plan, danach Weiterfahrt nach Ankarsrum. Auf der Fahrt noch den inzwischen schmutzigen Camper waschen und ein Systembolaget aufsuchen: Wein Einkauf – diese staatliche Kette ist die einzige die Alk über 4.5 oder 5% verkaufen darf. Auf zum Langsjön Camping in Ankarsrum welcher durch ein Schweizer Paar vorbildlich geführt wird, super sauber, alles herzig und heimelig eingerichtet, sehr freundlicher Empfang, cooler Pitch mit Seesicht. Wir verzichten auf Strom. Abendessen: Grillplatte, etwas Rindfleisch und Fertigsalate welche wir während der Fahrt gekauft haben. Zum Frühstück gibt es sehr feine Brötchen und eine super Zimtschnecke (Kanelbullar) vom Camping. Gemäss Sybille ist die Zimtschnecke deutlich besser als alle CH Exemplare die sie je gegessen hat, Grund? Wirklich nach Zimt schmeckend.

Freitag 10.9.2021 Umplanung, wir fahren etwas weiter. Neues Ziel: Torshälla, Onlinebuchung: Noch eine Parzelle frei (ohne Strom) – waaasss, zu dieser Jahreszeit ausgebucht? Naja, die buchen wir. Der Grund wurde dann vor Ort klar, der Svenska Hobby Klubben (Hobby Caravans) hat den Platz fast vollständig gebucht. Also war da noch unsere «stromlose» Parzelle frei – zwischen dutzenden Hobby Wohnwagen notabene. Wohnwagen brauchen ja in der Regel Strom, daher blieb diese Parzelle frei. Wir wurden sehr freundlich «aufgenommen» in deren Mitte.

Die Sanitäranlagen sind zwar nicht auf neustem Standard, aber alles war jederzeit sehr sauber. Der Platz ist wirklich gut geführt. Das Personal ist sehr zuvorkommend und freundlich. Wir konnten unsere erste Wäsche waschen, da die Maschine frei war. Wäscheraum für 3h: 70 SEK, Waschmaschine und Tumbler inklusive: Fair!

Samstag 11.9.2021 Erste lange Fahrt in Schweden bedingt durch nicht so gutes Wetter. Ziel während der Fahrt zwei mal geändert bzw. verlängert, wir sind noch etwas weiter gefahren. Ankunft beim «Överhörnäs Kamp» in der gleichnamigen Ortschaft. Ein hübscher, gut gepflegter Platz direkt am See mit zuvorkommendem, freundlichem Empfang. Moderner CheckIn über Automaten «All Inclusive»: Strom, Warmwasser, Pitch, Entsorgung, Internet etc. Alles für absolut faire 260 SEK.

Sonntag 12.9.2021 Zweite lange Fahrt von Överhörnäss nach Jokkmokk. Nach ca. 6 Stunden Fahrt sind wir am Polarkreis angekommen. Einer unserer vielen Punkte auf der noch langen «Bucket List» (must see once in your lifetime): Check, abgehakt, wir sind glücklich – yeehaw (und kommen wenn immer möglich wieder). Wir haben inzwischen drei Nächte abgekürzt, da das Wetter die letzten zwei Tage nicht mitgespielt hat. Angekommen am Arctic Camping, Rezeption ist noch besetzt – aufschnauf 😉 , wir hielten die letzten ca. 25KM bereits Ausschau auf autarke Stellplätze an Seen oder bei Wäldern um bei geschlossenem Camping zurück fahren zu können und um unser Nachtlager aufzuschlagen.

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  • Fahrt zum Polarkreis

Montag 13.9.2021 Besuch des Muddus Nationalpark ca. 30KM von Jokkmokk entfernt. Auf dem Weg konnte ich Sybille sehr schnell überzeugen, den Van ein erstes Mal zu fahren – sie hat die letzten 5›000 KM immer gesagt, im Norden von Schweden dann… (Respekt vor den 6.4 L 2.6 H und mit Spiegeln 2.4M B) und ja, sie hat sich an’s Steuer gesetzt und hat es sehr gut gemacht, Kompliment :-).

Da mein Knie aktuell nicht so richtig mitmacht, kann ich nur kurze Strecken gehen. Daher sind wir im Nationalpark nur eine kurze Strecke von insgesamt ca. 1KM gelaufen, aber es war die Reise wert. Super Spot, schöne Landschaft, interessante Geräusche. Auf dem Rückweg noch Jokkmokk erkunden und im Basislager nun endlich den Bericht erstellen. Morgen geht unsere Reise dann wieder südwärts. Eher nicht wie geplant, denn es kommt anyway anders ;-).

Auf dem – übrigens tollen – Arctic Camping in Jokkmokk sind im vorderen Bereich nur zwei Camper, beides Schweizer. Wir und ein Appenzeller Innerrhoden. Angrenzend im Bereich D erste Linie dann noch ein Zürcher mit aufgeklebtem Cowboyhut und Stiefeln – das Paar ist uns aber nicht bekannt.
Der Platz bietet so einiges in der Hochsaison, super für Familien. Aktuell ist nebst der schönen Badelandschaft auch das Restaurant geschlossen, schade. Die Stugor (kleine, mittelgrosse und grosse Hütten) sind sehr gepflegt, sicher ein längerer Urlaub wert.

Noch zum Thema Musik unterwegs, DAB+ ist endgültig überbewertet. Wir haben keine Sender gefunden. Wir hören in der Regel FM oder Musik über Apple CarPlay von unserem Spotify Account – die Playlists haben wir runtergeladen wie auch diverse Filme mit Netflix. In ein lokales Lied müsst ihr euch reinhören, einfach super: Molly Sandén – Nan annan nu.

Vajkaijaure
Kurz vor Jokkmokk

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  • Jokkmokk und Umgebung

Dienstag 14.9.2021 Nun geht die Reise etwas gemächlicher im Landesinnern in Richtung Süden. Hierfür stehen uns zwei Wochen zur Verfügung. Das Navi ist programmiert und es kann losgehen, noch kurz Grauwasser und Chemie-WC entleeren und ab auf die E45. Als uns das Navi aus unerklärlichen Gründen auf die 374 navigiert hat, haben wir noch nicht gecheckt, dass dies ein Umweg wird … Während der Fahrt hatten wir für fast 2 Stunden lediglich noch drei Grad Aussentemperatur, «thats the north 😉 ». Dank dem Umweg hatten wir drei Sichtungen von Rentieren, bei einer sogar mit der Chance, Bilder zu machen, die meisten leider etwas unscharf (Autofokus / Bäume vor den Tieren, das nächste Mal fokussiere ich manuell). Auch dank dem Umweg haben wir die Chance genutzt und die Storforsen besucht (Stromschnellen, Fallhöhe 60 Meter). Eindrücklich!

Storforsen

Zurück auf die E45 nach Sorsele auf den gleichnamigen Campingplatz welcher von Deutschen geführt wird. Auf der Strecke dazwischen eine Baustelle von gut 13KM Länge, «Gravelroad» vom heftigsten, wir sind lediglich mit ca. 23 KMH gefahren sonst wäre unser Hab und Gut irgendwo, «durchgeschüttelt» im Van gelandet. Der Campingplatz liegt sehr schön am wiederum gleichnamigen See und ist sauber und gepflegt. Wir haben vom Platzverwalterpaar noch ein Glas Moltebeere Konfi (Hjortron) gekauft, diese Beeren wachsen nur wild und müssen im Sumpf und Moor mit viel Aufwand gepflückt werden. Vorkommen nur im Norden Amerikas, Europas und Asiens, reich an Vitamin C. Die 8 Euro sind also gerechtfertigt ;-). Morgen werden wir sie zum Frühstück testen, also Brot aufbacken im Omnia Backofen (google mal schön nach diesem Wunderteil 😉 ).

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  • Schweden, 14-09-2021

In den kommenden Tagen hoffen wir auf weitere Sichtungen von Wild Life wie Rentiere, Elche und Bären. Die entsprechenden «schwarzen» Kleber für Fahrzeuge werden erst bei der jeweiligen Sichtung gekauft ;-), so auch die Plüschtiere für den Van. So, nun geniessen wir noch etwas unser Van-Live bei feinem Apéro und bald beim z’Nacht.

Mittwoch, 15.9.2021 Aufklärung zu unserem Omina Backofen: Die ersten zwei Bilder zeigen das wirklich gute Teil. Eine klare Kaufempfehlung! Zurück zur Reise, heutiges Ziel: Vilhemina, Zwischenstopp beim Baumarkt, da uns noch einige wenige Verbesserungen eingefallen sind. Was wir gefunden haben ist lediglich der Fensterreiniger. Diverse andere Artikel müssen wir scheinbar weiter im Süden einkaufen – wir berichten wieder 😉

Die Strecke ist sehr schön, viele Seen, Wälder und kleine Ortschaften. Zweimal hat uns ein grosser Truck gekreuzt mit ca. 100 Sachen und sind uns über der Mittellinie begegnet, unglaubliche Herausforderung, das Fahrzeug richtig rechts zu steuern …

Erster Spot ist bei der Kirche in Stensele «Kirka». Einweihung 1886, grösste Holzkirche von Schweden. Leider war sie geschlossen, aber von aussen schon mega imposant. Auf google findet man eindrückliche Innenaufnahmen. In Vilhemina zum Lunch in die Pizzeria Quinto, feine Pizza und ein griechischer Salat / 2 (geteilt durch 😉 ). War wirklich fein. Danach einkaufen im ICA, wichtige Nahrungsmittel sind knapp geworden: Frühstückskäse, Frühstücksfleisch, Aufbackbrot (für den Omnia 😉 ), Eier, Grillwürstchen, M&M’s und die Zutaten für Philadelphia Teigwaren. Weiterfahrt zum Savia Camping & Stugby hier in Vilhemania. Morgen fahren wir in Richtung Norwegische Grenze, ein sehr schöner Trail «must see in Sweden». Ihr erfahrt mehr, sobald Internet wieder verfügbar ist, c u.

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  • 15.9.2021

Donnerstag 16.9.2021 Heute ist die Strecke «Vildmarksvägen» auf dem Programm, ev. mit einem Campinghalt in der Mitte der Strecke. Der «Loop» ist 500KM lang, unsere Strecke 365KM, da wir von Dorotea nicht zurück nach Vilhelmina fahren bzw. unsere Strecke noch etwas früher in Richtung Hammerdal verlassen. Bei Rönnäs haben wir den «årets näck» besucht und sind einen kleinen Sagenweg abgelaufen. Besuch des Litsjöforsen bei Bangnas und des Trappenstegforsen bei Mjarsfäll.

Liftsjöforsen bei Bangnas

Kurz nach dem aktuell höchsten Punkt unserer Reise von 876M die Begegnung mit der Rentierherde, das war mega cool. Die Strecke führt ca. 1/3 durch Lappland und 2/3 durch Jämtland. Gädded ist das Zentrum der Nord und Klimpfjäll das der Südhälfte. Auf dem südlichen Teil ist uns ein Prachtexemplar eines Rentiers gekreuzt – es ist vorbildlich der Strasse entlang gelaufen. Aus der Ferne hat es wie ein Biker ausgesehen, daher haben wir die Kamera nicht gezückt, schade – «Lessons learned».

Vildmarksvägen, nähe NW Grenze

Gerne hätten wir noch weitere Spots und Wasserfälle besucht, aber mein rechtes Knie macht noch immer nicht mit, obwohl gesalbt und getapped. So sind wir also die 365+ KM durchgefahren bis zum Campingplatz «Camp Route 45» in Hammerdal. Ein Ganzjahresplatz, im Sommer sicher ein Bijou mit Naturschwimmteich, so auch die Bewertungen im Internet welche meist gut sind. Ab Saisonschluss macht die Chefin dann aber das moderne, schöne Servicehaus «winterdicht» und es bleibt genau EINE Dusche und EIN WC für beide «Gender» offen, beides hinter EINER abschliessbaren Türe und dieses Servicehaus ist aus den 70igern. Abwaschmöglichkeiten? Nein, winterdicht. Heute haben wir zwei Wohnwagen und elf Reisemobile gezählt, man kann sich also gut vorstellen, dass dies nicht wirklich funktioniert. Wir Reisemobilisten haben ja eigentlich alles an Board, aber wenn man einen Campingplatz ansteuert, möchte man auch entsprechende Infrastruktur nutzen für die man ja schlussendlich bezahlt. Empfehlung: «Camp Route 45 in Hammerdal» nicht ausserhalb der Sommer-Saison anfahren, eine Frechheit.
Zum z’Nacht haben wir eine Dose Ravioli aufgewärmt, ich habe mich dann vor 20h00 «sackmüde» zum Schlafen gelegt.

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  • 16.09.2021

Freitag 17.9.2021 Die heutige Strecke soll etwas kürzer werden, lediglich 200KM lang, ca. 2 ½ Stunden Fahrzeit. Das Wetter ist wie gestern bedeckt mit teilweise leichtem Nieselregen.
Das Programmieren des Pneudrucks über die OBD Schnittstelle von 5.5 Bar auf deutlich weniger und das darauf folgende Ablassen des Luftdrucks auf 4.3 Bar hat den Fahrkomfort deutlich gesteigert. Mit 5.5 Bar spürt man jede Bodenwelle, nein jedes Steinchen und die Einrichtung des Van wird deutlich überstrapaziert. Diese 5.5 Bar sind eine angebliche Empfehlung von Fiat. Im Handbuch von Carthago / Malibu sowie die Empfehlung von Michelin betreffend Angaben mit den Pneus den wir fahren sind deutlich tiefer bei den effektiven Achslasten (1720 vorne und 1760 hinten – wir sind zur Sicherheit vor der Abfahrt nochmals auf die Waage gefahren). Der Dieselverbrauch nach den bald gefahrenen 4’000 KM hat sich bei 9.9L eingependelt, also nicht so schlecht für 3.5 Tonnen Gewicht und einiges an Autobahnfahrt.
So nun aber zu den heutigen Highlights, das angefahrene «Jämtlands Flyg & Lottamuseum» macht erst um 11h00 auf, so haben wir nur einige wenige Aussenaufnahmen gemacht und sind bei den drei Grad Aussentemperatur schon fast schlotternd weitergefahren. Dann aber, Sybille hat auf der Beifahrerseite (ca. 11h00) im Wald einen Elch gesichtet – wir haben schon bald nicht mehr an diese Spezies in der freien Natur geglaubt ;-). Also nochmals zurück, ein weiteres Mal wenden und ein Pic aus dem langsam fahrenden Auto schiessen. Leider ein wenig unscharf, aber besser als keines. Nun werden wir nebst dem bereits gekauften Rentierkleber auch einen Elchkleber kaufen – diese kommen aber nicht wie bei den meisten Schwedenreisenden hinten auf den Van sondern werden einen Platz im Van erhalten. Zum Lunch sind wir die «Klövsjö Stenugnsbageri» (Steinofen Bäckerei) angefahren und haben ein megafeines Schinken-Käse Sandwich vom Grill bestellt. Wir wussten nicht, dass dieses noch mit einem Salätchen und viel Liebe serviert wird. Die Zimtschnecke und zwei kleinen Dessert-Stückchen waren dann auch wie das Sandwich 1a vom Genussfaktor und der Qualität. Ein klares «Thumb up», wir kommen wieder. Wir sind übrigens hier gelandet, weil die Bäckerei bereits ca. 6KM vor der Ortschaft eine einladende Werbung am Strassenrand gemacht hat – «well done!». Der Campingplatz hier in Hedeviken «Sonfjällscampen» ist tip top, das Besitzerpaar sehr freundlich, aufgestellt und zuvorkommend. Die Sauberkeit ist stimmig und die Parzellen gut gelegen – mit Sicht auf den Sonfällets Nationalpark – der mit den vielen Bären. Gemäss Platzchefin sieht man aber selten welche.

Camping in Hedeviken «Sonfjällscampen»
Camping in Hedeviken «Sonfjällscampen»

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  • 17.09.2021